KNF-95 Professionelles Seitenbandfilter für 4m-BOS
(Rundfunk-Überschlagsfilter)
Hauptsächlich in der Großstadt oder in Ballungsgebieten ist die Rundfunkeinstrahlung oft so hoch, dass Signale im BOS-Bereich überlagert oder gestört werden. Übliche Tiefpass- oder FM-Filter bringen oft nur wenig Wirkung, da sie in der Regel zu breitbandig arbeiten, nicht übersteuerungsfest sind und das eigentliche Signal im BOS-Bereich mit unterdrücken. Es wurde daher ein neues Filter entwickelt, was wesentlich effektiver arbeitet. Es schottet den BOS-Bereich von beiden Seiten ab, was Störnebel oder Mischprodukte anderer Signalträger unterdrückt und somit die Signalqualität im BOS-Band wesentlich verbessert. Das Filter wird zwischen Antenne und Empfänger geschaltet und unterdrückt den UKW-Rundfunkbereich bei gleichzeitiger Bandpasswirkung im 4m-BOS-Bereich bei ca.78-87 MHz und optimaler Durchgangsverstärkung bei 84-86,6 MHz. Es besitzt 2 unabhängig und einstellbare Tiefpässe, welche vor und nach dem BOS-Band arbeiten. Unterhalb von ca. 80 MHz werden alle Signale unterdrückt. Ebenso im Bereich zwischen 87 und 110 MHz. Oberhalb des UKW-Rundfunkbandes können alle durchgehenden Signale mit geringer Grunddämpfung wieder passieren. Eingebaut ist auch ein Mantelwellenfilter, welches eventuelle Eingangskabel- oder Gehäuseeinstrahlungen unterdrückt. Dadurch werden auch bestimmte Mischfrequenzen oder andere statische Störungen beseitigt.
Am Messplatz ist der Arbeitsbereich des Filters gut sichtbar. Angeschlossen ist ein Spezial-HF-Generator, der über eine Bandbreite von 180 MHz (von 20-200) ein gleichmäßiges FM-Trägersignal bringt. Die Leistung des Signals entspricht ungefähr der praktischen Realität. Der gezoomte Anzeigebereich auf dem Analyzer geht von 50-150 MHz. Es ist deutlich der Durchlassbereich im 4m-BOS-Band zu erkennen. Die obere Spitze hat über eine Bandbreite von 3,5-4 MHz (83-84 MHz) die geringste Durchgangsdämpfung und bringt sogar etwas Zusatzverstärkung (0,8-1,4dB). Davor und dahinter arbeiten die Tiefpässe und liegen in den unteren Spitzen bei 25-28dB Dämpfung. Die größte eingestellte UKW-Dämpfung liegt bei 98 MHz. Der Marker (kleiner weißer Punkt) liegt bei 100,5 MHz. Bei Bedarf kann mittels der internen Regler der Tiefpass im Bereich von 70-200 MHz verschoben oder verändert werden, was allerdings entsprechende Messtechnik voraussetzt. Speziell die Wirkung im UKW-Bereich um besondere Sender gezielt zu unterdrücken, kann auch ohne Messgeräte ggf. nach Gehör eingestellt werden. Dazu wird ein passender, kleiner Schraubenzieher in den 1. grünen Trimmer (der 1. nach der Eingangsbuchse) gesteckt und vorsichtig etwas nach links- oder recht gedreht. Der Schraubenzieher ist dann wieder herauszunehmen und das Ergebnis zu überprüfen. Wird der Schraubenzieher während des Abgleiches drinn und in der Hand belassen, wirkt er als Antenne und verändert alles gravierend. Mit diesem Trimmer kann die untere Dämpfungsspitze (Werkseinstellung 98 MHz) etwas nach links und rechts bewegt werden. Wird es zu weit nach links bewegt, nimmt auch die Dämpfung bei 85 MHz zu bzw. kann ganz unterdrückt werden. Werksseitig ist der KNF-95 (wie im Messbild) eingestellt.
Im Lieferumfang befinden sich entsprechende SMA/BNC-Adapter, um den Anschluss an unterschiedliche Geräte/Antennen zu ermöglichen.
Techn.Grunddaten:
Durchlassbereich: 78-87 und 115-1050 MHz , geringste Grunddämpfung: 82-86,8 MHz
Maximale UKW-Dämpfung 26-28dB bei 96-99 MHz, Durchlassdämpfung unterhalb 78 MHz 20-24dB
Durchlassdämpfung oberhalb 110 MHz 0,9-1,6 dB, Anschluss: SMA / BNC
Ausgang: ca. 30cm RG 174-Spez.Kabel mit BNC-Stecker, Abmessungen: 52 x 26 x 17 mm
Hergestellt mit hochwertiger Induktionsmaterialien (spezielleKupferdrähte mit 70% Goldanteilen etc.)
Allgemeine Hinweise:
Jedes Antennenfilter kann nur die Hochfrequenz-Störsignale unterdrücken, welche von der Antenne empfangen werden und durch das Filter laufen. Störfrequenzen, wie z.B. Rundfunküberschläge etc. können sich auch erst direkt im Empfänger/Scanner bilden durch direkte Einstrahlung ins Gerät. Ein Filter bringt in diesem Fall kaum Wirkung, da nicht die Antennenanlage sondern der Empfänger die Ursache ist. Bei einigen schlecht abgeschirmten Empfängern (Plastikgehäuse etc..), die auch noch einen breitbandigen, offenen Eingangsverstärker besitzen, können bereits größere Leiterbahnen oder Lötpunkte als Antenne wirken. Ebenso in den weiterverarbeitenden Baugruppen (Mischer, Zwischenverstärker usw.) Selbst geringe Einstrahlungen durch das Display auf die dahinter befindlichen Baugruppen kann zusätzliche Frequenz-Mischprodukte ergeben, welche dann weiter verstärkt werden und hörbar sind. Eine übliche Zwischenfrequenz bei fast allen üblichen Empfängern/Scannern liegt bei 10,7 MHz. Empfängt nun ein Mischer oder ZF-Verstärker ein UKW-Signal bei z.B. 96,3 MHz, wird es mit der ZF von 10,7 MHz vermischt und resultierende Mischfrequenz von 85,6 MHz gelangt zum Demodulator und NF-Verstärker/Lautsprecher. D.h. auf der Frequenz von 85,6 MHz ist kräftig und verzerrt ein UKW-Sender zu hören, welcher dort nichts zu suchen hat. Eine weitere Ursache für Rundfunkstörungen im BOS-Band sind oft auch die Antennendosen an der Wand (für Rundfunk- und TV), durch diese oft sogar einige mW HF-Leistung laufen. 1-2cm unabgeschirmter Anschlussdraht innerhalb der Antennendose reicht dann schon aus um als kleine Sendeantenne zu wirken. Der HF-Pegel wird dann in die Wohnung oder den Raum abgestrahlt und durch die Wände, die als Reflektor wirken, verdichtet. Die Feldstärke-Energie reicht dann aus, um einen schlecht geschirmten Empfänger zu durchdringen. Es gibt noch mehr Möglichkeiten für Rundfunküberschläge, wobei dieses die häufigsten, aufzutretenden Probleme sind.
Alle Arten von externen Filtern, wie auch der KNF-95, können nur den Signalweg zum Empfänger beeinflussen. Im Gegensatz zu anderen Filtern besitzt der KNF-95 auch eine Unterdrückung vor dem BOS-Band. Dadurch wird das Empfangsteil im Empfänger von zusätzlichen Störnebel und Rauschanteilen befreit, was die Signalqualität erhöht. Das BOS-Band wird praktisch von beiden Seiten abgeschottet. Die Filterwirkung/Dämpfung lässt sich mit passiven Filtern maximal bis ca. 30dB realisieren. Um noch höhere Dämpfungswerte bei einer Durchlassbandbreite von wenigen MHz zu erzielen, eignen sich nur aktive bzw. digitale Filter, welche sehr aufwendig und sehr teuer sind. Digitale Industriefilter liegen bei einigen tausend Euro.
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